Die 80er Jahre beim DFF

 
 

Neue technische Möglichkeiten gaben dem Fernsehen der DDR in den 80er Jahren ein moderneres Gesicht. Der Einsatz rechnergestützter Grafiken lockerten den Sendeablauf positiv auf, der inzwischen legendäre „Fernsehwürfel“ war das prägnanteste Beispiel dafür.


Eine Programmreform erhöhte 1983 die Attraktivität der beiden Fernsehprogramme. Neben einem erhöhten Einsatz ausgewählter internationaler Spielfilme, boten das 1. und 2. Programm nun häufig ein attraktives Kontrastprogramm, das den Zuschauern die Wahl für den Fernsehabend nicht immer leicht machte. Die Hauptausgabe der „Aktuellen Kamera“ wurde nicht mehr zeitgleich in beiden Programmen gesendet (im 2. Programm wurde sie um 21.30 Uhr wiederholt), was dem 2. Programm eine höhere Eigenständigkeit und Attraktivität auch zur Hauptsendezeit zukommen ließ. Gleichzeitig erweiterte sich die Sendefläche des 2. Programms durch einen früheren Sendebeginn (17.30 Uhr) und einen späteren Sendeschluss (gegen 23.30 Uhr).


Direktübertragungen, insbesondere von internationalen Sportereignissen (Weltmeisterschaften, Olympische Spiele), gehörten nun ebenfalls zum festen Programmangebot, bisweilen wurde dafür in den Vor- und Nachmittagsstunden die zumeist freie Sendefläche des 2. Programms genutzt. Die fortschreitende Satellitenübertragungstechnik erleichterte solche Übertragungen erheblich und führte ebenfalls zu einer Erweiterung und qualitativen Verbesserung der aktuellen Berichterstattung in der „Aktuellen Kamera“.


Ab 1988 strahlte das Fernsehen der DDR Teile seines Programms auch über den sowjetischen Satelliten „Gorizont“ ab und war somit auch in fast allen Teilen der Erde zu empfangen..


1989 erschien das Fernsehen der DDR nochmals in einem neuen graphischen Erscheinungsbild, eine verbesserte Computergestaltung machte dies möglich.


Einmalig in Europa war die Einführung eines Fernseh-Jugendprogramms, das ab September 1989 unter dem Titel „Elf99“ (der Postleitzahl von Berlin-Adlershof) nachmittags zweimal, später sogar dreimal wöchentlich für jeweils ca. 2-3 Stunden im 2. Programm ausgestrahlt wurde. Mit Studiogesprächen, Musik-, Unterhaltungs- und aktuellen Beiträgen erreichte „Elf99“ eine breite Schicht von jüngeren Zuschauern und stellte eine Ergänzung des Rundfunk-Vollprogramms „DT64“ dar. 40 Redaktionsmitglieder und ein Studio-Neubau von 500 Quadratmetern sowie eigenen Regieräumen schaffte optimale Voraussetzungen für „Elf99“. Diese Erweiterung der Sendefläche des 2. Programms machte sich auch im Erscheinungsbild des „2.“ bemerkbar; dort moderierten nun viele junge Redakteure das Programm und gaben ihm ein frisches und unterhaltsames Flair. Der Erfolg des Jugendprogramms ließ die Fernsehverantwortlichen sogar über ein 3. Fernsehprogramm nachdenken, das sich ausschließlich an Kinder und Jugendliche wenden sollte...


 
 

Der Wandel zum modernen Fernsehen 

Kinder-Liebling:
1. Sendung des Kindermagazins „Ellentie“ (moderiert von Ellen Tiedtke) für die jüngsten Zuschauer
 (05.01.1983)

Jugendnachmittag:
„Elf99 - Der Jugendnachmittag“ geht auf Sendung
(01.09.1989)

Sowjetische Satellitentechnik machte es möglich:
Nachrichten, Magazine und Unterhaltung aus
der DDR waren über den Satelliten „Gorisont“
auch in Havana (Kuba) und New York (USA),
in Kairo (Ägypten), Luanda (VR Angola)
oder in ganz Europa zu empfangen. „Gorisont“
strahlte verschiedene TV-Programme aus
sozialistischen wie auch westeuropäischen 
Ländern von Kanada und Chile bis nach Arabien, 
von Nordeuropa bis ins südliche Afrika aus. ...vietnamesisches oder polnisches Fernsehen,
– (fast) alles gab es über „Gorisont“ zu sehen.