Logos & Fernseh-Uhren...

 
 

Anfang der 80er Jahre veränderte sich das Fernsehdesign abermals. – Zur speziellen Senderkennung des DDR-Fernsehens in den 80er Jahren war der sich langsam drehende „Fernsehwürfel“, der hauptsächlich im 1. Programm zum Sendebeginn und zur Programmankündigung verwendet wurde. Die neue Studiotechnik machte damit eine belebtere Senderdarstellung möglich. Motive des Würfels waren neben Alltags- und Straßenszenen (vornehmlich aus der Hauptstadt Berlin) die Darstellung des Fernsehturms sowie des Palastes der Republik mit dem Staatswappen der DDR.


Das 2. Programm erschien in einem nicht mehr deckungsgleichen Aussehen wie das 1. – Damit sollte dem auch vom Umfang her „kleineren“ Programm mehr Eigenständigkeit und zeitgemäß sachliche Modernität verliehen werden. In Sachen Sendedesign war das 2. dem Hauptprogramm damit voraus, denn für das 1. hatte sich nach Aufgabe der 70er-Jahre-Logos noch kein neues Erscheinungsbild gefunden; man sah dort einfach nur eine schlichte, fast unauffällige „1“. – Dies änderte sich jedoch schlagartig mit der Einführung der extra für das Fernsehen gestalteten neuen Schrift. Sie wurde sofort zum eindeutigen Erkennungszeichen der beiden Programme. Mit diesem Schrifttyp erschienen nun auch die Ziffern „1.“ und „2.“. Matte Blau- und Türkis-Farbtöne prägten von nun an das Erscheinungsbild des Fernsehens der DDR. In beiden Programmen zeigte man nun zumeist eine Digital-Uhr. Der Fernsehwürfel des 1. Programms wurde beibehalten, jedoch wurde er im Aussehen auf vier rotierende Bilder reduziert, so dass in der Mitte des Würfels die „1“ sichtbar wurde.


Zu Beginn des Jahres 1989 änderte man nochmals das Erscheinungsbild, das nun wieder eine Analog-Uhr und auf Grund neuer technischer Möglichkeiten noch häufiger belebte Bilder zeigte. Das 1. Programm erhielt als Erkennungszeichen ein markant-klares Mittelblau. Zum nun wieder gemeinsamen Erkennungszeichen beider Programme wurde darüber hinaus ein großes silbernes doppelt gesetztes „F.“ als reduziertes Logo für „Fernsehen der DDR“, das in beiden Programmen zum Sendebeginn eingeblendet wurde, sich aber durch graphische Animation unterschiedlich zu den Ziffern „1.“ und „2.“ veränderte. Der bis dahin charakteristische „Fernsehwürfel“ wurde diesem neuen „F-Design“ geopfert. Dafür erhielt das 2. Programm eine „Plexiglas-2“, die, großformatig über einen Pausenfilm gelegt, die Wartezeit bis zur nächsten Sendung überbrückte. Die einzelnen Bilder des Pausenfilms wurden durch einen Lamellen-Effekt miteinander verbunden, die „2" erschien dadurch nur auf einigen Bildern.


„Videtur“ – neues Schriftdesign


Erkennungsmerkmal des Fernsehens der DDR

seit Mitte der 80er Jahre: Die eigens für das

Fernsehen entworfene Schrift „videtur“,

hergestellt von Prof. Axel Bertram von der

Kunsthochschule Berlin-Weißensee. –

Das Fernsehen der DDR war damit das erste

Fernsehprogramm der Welt mit einem eigens

professionell entworfenen Schriftgrafikdesign.

Wie wegweisend dies war, zeigte sich noch

viele Jahre später, als die ARD und das WDR-

Fernsehen ab 1999 einen Schrifttyp einführten,

der stark an „Videtur“ erinnerte...


VIDEO


 

Das Fernsehdesign der 80er Jahre