Produktion: Persona-Film GmbH, München, 1978
DREHBUCH und REGIE: INGMAR BERGMAN
Kamera: Sven Nykvist
Schnitt: Sylvia Ingmarsdotter
Ausstattung: Anna Asp
Kostüme: Inger Pehrsson
Maske: Cecilia Drott
Musik aus Werken von Bach, Händel, Chopin
Ingrid Bergman (Charlotte Andergast), Liv Ullmann (Eva, ihre Tochter), Lena Nyman (Helena), Halvar Bjork (Viktor), Gunnar Björnstrand (Paul), Erland Josephson (Josef), Linn Ullmann (Eva als Kind), Georg Lokkeberg (Leonardo) u.a.
16.04.1983 II. PR. Erstausstrahlung; 27.10.1984 II. PR. Wiederholung;
ZDF-Erstsendung: 24.05.1981, WDHL: 05.09.1982
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Charlotte und Eva, Mutter und Tochter.
Als sie sich begegnen, sind beide noch unter dem Einfluss eines schweren Schicksalsschlags. Charlotte hat soeben ihren besten Freund begraben. Eva kann den Tod ihres kleinen Sohnes nicht verwinden. Es ist nach vielen Jahren die erste Begegnung zwischen Mutter und Tochter. Die Mutter, eine immer noch gefeierte Konzertpianistin, hat sich nie frei machen können. Die Tochter lebt als Frau eines Pfarrers in ländlicher Abgeschiedenheit. Sie kümmert sich um die an einer unheilbaren Krankheit leidende Schwester Helena. In der Nacht, als Mutter und Tochter sich im Wohnzimmer des Pfarrhauses begegnen, weil beide keinen Schlaf finden, findet die große Abrechnung der Tochter mit der Mutter statt. Der seit Jahrzehnten aufgestaute Hass einer enttäuschten, von vermeintlicher Mutterliebe zerstörten Seele bricht heraus. Die scheinbar rührende, liebevolle Zärtlichkeit und Fürsorge wird als egoistische Heuchelei, die Mutter als zur Liebe unfähig entlarvt. Die zur Schau getragene Stärke der Mutter entpuppt sich als grenzenlose Schwäche. Tiefe Lebensangst wird notdürftig verhüllt von dem Willen nach Erfolg und Ruhm, verdrängt durch Lebenslügen. In dieses seelische Duell zwischen Mutter und Tochter versucht sich die schwer kranke zweite Tochter einzuschalten, um sich bei dieser Abrechnung selbst zu vertreten.
In den Seelen von Charlotte und Eva ist längst Herbst, die Lebensläufe sind entschieden, nichts ändert sich. Der Film endet mit der plötzlichen Abreise der Mutter, er endet dort, wo er begann.
Originaltitel: Hoestsonaten
Weitere Informationen:
HERBSTSONATE: DDR-Kinostart: 23.11.1979, Länge: 92 Minuten. Der reine Dialogfilm besticht vor allem durch das exzellente Schauspiel der beiden Hauptdarstellerinnen, hervorragend synchronisiert durch Dagmar Altrichter für Ingrid Bergman und Judy Winter für Liv Ullman. Im DDR-Kino fand HERBSTSONATE jedoch nur in Filmkunst- und Studiotheatern ein aufgeschlossenes Publikum.
Der Film lief in DDR-Kino und Fernsehen in der westdeutschen Bild- und Synchronfassung.
Quelle der Informationen und des Fotos in diesem Dokumentationsblatt: Archiv Torsten Zander
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