PRODUKTION: Zespoly Filmowe, Gruppe „X“, 1975
DREHBUCH: ANDRZEJ WAJDA
Nach dem Roman von WLADYSLAW S. REYMONT
REGIE: ANDRZEJ WAJDA
KAMERA: Witold Sobocinski - Edward Klosinski - Waclaw Dybowski
SCHNITT: Zofia Dwornik - Halina Pugar
AUSSTATTUNG: Tadeusz Kosarewicz - Andrzej Halinski - Maria Osiecka-Kuminek - Maciej Putowski
KOSTÜME: Danuta Kowner - Barbara Ptak
MASKEN: Halina Ber - Anna Adamek - Alicja Kozlowska - Jolanta Soltysiak
MUSIK: Wojciech Kilar
Daniel Olbrychski (Karol Borowiecki) - Wojciech Pszoniak (Moritz Welt) - Andrzej Seweryn (Max Baum) - Anna Nehrebecka (Anka, Karols Verlobte) - Tadeusz Bialoszczynski (der alte Borowiecki) - Bozena Dykiel (Mada Müller) - Franciszek Pieczka (Müller) - Andrzej Szalawski (Bucholc) - Kalina Jedrusik (Lucy Zucker) - Jerzy Nowak (Zucker) - Stanislaw Igar (Grinspan) - Grazyna Michalska (Bozka) - Kazimierz Opalinski (Max Vater) - Andrzej Lapicki (Trawinski) - Piotr Fronczewski (Horn) - Kazimierz Wichniarz (Zajaczkowski) - Maciej Góraj (Adam Malinowski) - Marek Walczewski (Bum-Bum) - Emilia Krakowska (Gitla) - Zdzislaw Kuzniar (Kaczmarek) - Halina Gryglaszewska (Malinowska) - Jerzy Oblamski (Malinowski) - Lidia Korsakowna (Witwe) - Boguslaw Sochnacki (Grosglück) - BohdanaMajda (Grosglückowa) - Teodor Gendera (Endelman) - Jerzy Przybylski (Doktor) - Mieczyslaw Waskowski (Gundl, Bucholc`s Diener) - u.a.
25.03.1978 II. PR. Erstausstrahlung; 03.02.1990 II. PR. Wiederholung;
ZDF-Erstsendung: 13.12.1976
Lodz, das unter russischer Herrschaft steht, erlebt Ende des 19. Jahrhunderts „Gründerjahre“: die Baumwollindustrie blüht auf, Fabriken entstehen. Massen verelendeter Bauern strömen in die Stadt, um hier ein besseres Leben zu finden. Brutal werden sie ausgebeutet: keine geregelte Arbeitszeit, Kinder- und Frauenarbeit zu Hungerlöhnen, Fehlen der primitivsten Sicherheitsmaßnahmen, so dass tödliche Unfälle und Fabrikbrände an der Tagesordnung sind; die Arbeiterinnen sind Freiwild für die Fabrikherren. Noch gibt es keine Organisation unter den Arbeitern, selten, dass einer spontan aufbegehrt, wie jener Maschinist, der sich und zugleich den Fabrikbesitzer, der seine Tochter missbrauchte, tötet.
Die Stadt ist ein Eldorado für Spekulanten, Vermögen werden täglich gewonnen und verloren: für die Oberschicht dreht sich alles nur um eins: um Geld, um Profit. Nicht, was noch interessiert, sei es eine Theatervorstellung oder selbst ein Begräbnis, wenn ein Geschäft winkt. Reich zu werden, eine eigene Fabrik zu haben, ist auch das Ziel dreier Freunde von unterschiedlicher nationaler und sozialer Herkunft: des jüdischen Maklers Moritz Welt, Max Baums, des Sohnes eines der Konkurrenz nicht mehr gewachsenen deutschen Manufakturbesitzers, und Karol Borowieckis, des Energischsten von ihnen, des polnischen verarmten Landadligen. Jedes Mittel ist ihnen recht: sie machen betrügerische Geschäfte, Karol nutzt seine Beziehungen zu Frauen skrupellos aus, er trennt sich von seiner Verlobten Anka, die nicht lernen kann und will, Menschen nur als Arbeitsvieh zu betrachten.
So schaffen sie es tatsächlich, eine eigene Fabrik zu gründen, aber nach kurzer Zeit brennt sie ab. Doch Karol heiratet die dümmliche Tochter des Millionärs Müller. So wird er, Jahre später, einer der Reichsten von Lodz. Doch in dieser Zeit kündigen die ersten großen Streiks an, dass Lodz nicht immer ein „gelobtes Land“ für Ausbeuter bleiben wird ...
Originaltitel: Ziemia obiecana
Weitere Informationen:
DAS GELOBTE LAND: DDR-Kinostart 03.09.1976 - Länge: 4623m = 168 Minuten (bei 24fps) / 162 Minuten (bei 25fps) - deutschsprachige Fassung: DEFA-Studio für Synchronisation 1976 mit den Sprechern:
Michael Christian - Rüdiger Evers - Klaus Hecke - Kurt Böwe - Norbert Christian - Albert Hetterle - Katharina Lind - Barbara Lotzmann - Jochen Thomas - Robert Trösch - Renate Reinecke - Hans-Peter Reinecke - Erhard Köster - Walter Lendrich - Karl-Maria Steffens - Michael Narloch - Helmut Müller-Lankow. - "Elend und Verzweiflung ausgebeuteter polnischer Textilarbeiter Anfang des 19. Jahrhunderts, konfrontiert mit zynischer Karrieresucht, Dünkel und Menschenverachtung dreier Unternehmer der neuen Generation. Nach einem Roman des Nobelpreisträgers W. S. Reymont beschreibt Wajda die Entstehung des modernen Kapitalismus am Beispiel der jungen Stadt Lódz - ein episch breites Gesellschaftspanorama, oft grell naturalistisch und in exzessivem Stil entfaltet. Auch wenn die Kritik des Regisseurs manchmal über das Ziel hinausschießt, so ist sein opulent ausgestatteter Film doch auch der Ausdruck eines überzeugten Engagements für den unterdrückten Menschen." (filmdienst) - Die große, fast dreistündige Literaturverfilmung bietet dem interessierten Zuschauer ein Bild Polens, das geprägt ist von Ausbeutung, Not, Armut, Elend und Brutalität. Vor allem die äußerst drastisch dargestellten Arbeitsunfälle in den Fabriken hinterlassen einen starken, nachhaltigen Eindruck. Noch vor der Fernsehpremiere im DDR- Fernsehen zu Ostern 1978, wurde der Film im Dezember 1976 im ZDF gezeigt, hier mit einer eigens hergestellten Synchronfassung. DAS GELOBTE LAND wurde 1976 als bester ausländischer Film für den OSCAR nominiert.
Quelle der Informationen und des Fotos in diesem Dokumentationsblatt: Archiv Torsten Zander
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