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MITEINANDER (1964)

Ein Fernsehspiel von Kurt Bortfeldt

Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 12/1964, Seite 14; im Bild: Margit Schaumäker und Christiane Jäger.

Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 12/1964, Seite 14; im Bild: Margit Schaumäker und Christiane Jäger.

Autor: Kurt Bortfeldt
Dramaturgie: Hans Müncheberg
Szenenbild: Ernst Pech/Dieter Adam
Filmkamera: Rolf Sohre
Inszenierung: Klaus Gendries

Personen und ihre Darsteller:

Gerhard Gruse, Fabrikant (Peter Sturm), Käthe, seine Frau (Irene Korb), Ingrid, ihre Tochter (Christiane Jäger), Walter Berger, Werkleiter (Albert Hetterle), Else, seine Frau (Margit Schaumäker), Otto Ziehmer, Meister (Walter Richter-Reinick), Rolf Ziehmer, Brigadier (Otmar Richter), Bruno Ahrens, kaufmännischer Leiter (Erich Brauer), Frau Schütz (Else Wolz), Franz Klöpfer, technischer Leiter (Werner Schulz-Wittan).
Anmerkung: Dieses Fernsehspiel wurde in der Zeitschrift “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 4/1964, Seiten 14/15, vorangekündigt und vorgestellt; zu diesem Zeitpunkt war für die Rolle der Ingrid noch die Schauspielerin Karin Ugowski vorgesehen; endgültig hatte dann aber Christiane Jäger diesen Part übernommen.

Weitere Darsteller:

Horst Preusker, Erich Mirek, Hans Hardt-Hardtloff, Leonore Heidenreich, Maika Joseph, Jenny Büttner, Paul Büttner.

Sendedaten:

15.03.1964 Erstausstrahlung; 09.04.1964 WDHL; 30.05.1964 WDHL; 16.07.1965 WDHL.

Inhalt:

Das Fernsehspiel von Kurt Bortfeldt widmete sich einer für die DDR-Wirtschaft in den 1960er Jahren wichtigen Problematik: der Umwandlung noch bestehender Privatunternehmen in Kommanditgesellschaften mit staatlicher Beteiligung.
Die konkrete Geschichte dazu beginnt damit, dass der Privatfabrikant Gerhard Gruse (Peter Sturm) zusammen mit seiner Familie den bisherigen Wohnsitz, eine große Villa mit vielen Zimmern, idyllisch an einem Hang gelegen, verlässt und in eine kleinere Wohnung im Stammhaus der Firma Wilhelm Gruse & Söhne umzieht. Gruses Frau (Irene Korb) ist eigentlich dagegen, doch ihr Mann hält diesen Schritt für unabdingbar, um eindeutig eine enge Bindung an die Firma und den eisernen Willen zu deren Fortbestand zu demonstrieren. Seine Frau hält diesen Kampf schon eine Zeit lang für aussichtslos.
Und es ist wirklich so, dass die Umsätze der Firma Gruse seit Ende des Zweiten Weltkriegs ständig sinken. Man produziert deshalb auch nur im kleinen Stammhaus; alle anderen Gebäude waren schon längst an einen VEB verpachtet worden, der im genannten Zeitraum expandierte und steigenden Ergebniszahlen aufwies.
In diesem VEB ist Bruno Ahrens (Erich Brauer) als kommissarischer Werkleiter tätig. Ihm wurden von staatlicher Seite erneut höhere Planvorgaben für die neue Periode aufgetragen, die er eigentlich nur erreichen kann, wenn er über mehr Produktionskapazitäten verfügen könnte. Eine Lösung dafür wäre, die Belegschaft und die Arbeitsräume der Firma Gruse in den VEB zu integrieren.
Zu dieser Zeit, ja genau an dem Tag, als Familie Gruse besagten Umzug vollzieht, trifft der lang erwartete neue Werkleiter des VEB vor Ort ein. Für Gruse verbinden sich damit vorab Hoffnungen auf einvernehmliche Änderungen, die die Situation seines Privatunternehmens verbessern könnten. Doch dann wird der Name des neuen Betriebsdirektors publik: Walter Berger. Dies ist der Sohn des Maschinenmeisters Berger, den der Seniorchef der Firma Gruse nach einem Streik im Jahre 1931 fristlos entlassen hatte. Und nun ist dessen Sohn zum Werkleiter des benachbarten VEB ernannt worden - kein gutes Zeichen für Gruse.
Tatsächlich kommt es alsbald zu einer harten Auseinandersetzung zwischen Walter Berger und Gerhard Gruse. Die Gegensätze und Meinungsverschiedenheiten scheinen sich zuzuspitzen. Doch dann scheint sich das Blatt zu wenden: die Zeichen scheinen auf Kooperation zu stehen, und Unternehmer Gruse stimmt zu, dass seine Belegschaft in einem Zweigwerk des VEB entsprechend der neuen Anforderungen umgeschult wird. Dies sollte ein erster Schritt in die Richtung sein, alte Vorurteile zu überwinden und gemeinsame Ziele anzugehen - in einem vertrauensvollen Miteinander zwischen dem stetig wachsenden und sich entwickelnden VEB und dem noch privat produzierenden Werk der Gruses, wodurch die Stärken beider Seiten zum Tragen kommen könnten.
Die offizielle Kritik der zuständigen SED-Kulturfunktionäre zu diesem Fernsehfilm war überaus positiv, weil sie der derzeitigen Taktik der “Partei” entsprach. Allerdings mussten die betroffenen Verantwortlichen in den nun halbstaatlichen Betrieben bald konstatieren, dass dieser Status des “Miteinanders” nur von kurzer Dauer war; es war nur ein Schritt auf dem Weg der vollständigen Zerschlagung, sprich Verstaatlichung, privater Industriebetriebe.
Dass man auf diese Weise bis in die Anfänge der 1970er Jahre hinein mit der Liquidierung der meisten (kleinen) Privatbetriebe einen großen wirtschaftlichen Fehler begangen hatte, zeigte sich spätestens dann, als man die großen VEB beauftragen musste, neben ihrer eigentlichen industriellen Hauptschiene noch ein Nebenprogramm zur Herstellung von Konsumgütern zu fahren, um die fatalen Missstände auf dem Sektor der Konsumgüter für die Bevölkerung zumindest etwas abzubauen. Genau dafür aber hätten die liquidierten Privatunternehmen ausgerichtet werden können, zumal es dort das notwendige Know-how und initiativreiche Belegschaften gegeben hatte.

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