Szenarium: Thomas Langhoff
Dramaturgie: Dr. Sonja Kühne
Szenenbild: Rose-Marie Halfpap
Kamera: Franz Ritschel
Regie: Thomas Langhoff
Ruth Reinecke als Ute; Jürgen Gosch als Zuhörer
30.03.1980 II. PR. Erstausstrahlung
Das bedeutendste Werk der österreichischen Schriftstellerin Maxi Wander (1933-1977) erschien im Jahre 1977 im Berliner Buchverlag “Der Morgen” und trug den Titel “Guten Morgen, Du Schöne. Protokolle nach Tonband”. Im Vorfeld zu dieser Edition hatte die Autorin Frauen aus der DDR, die unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters waren, zu ihren Alltagserfahrungen, Befindlichkeiten und Wünschen befragt. Sie ordnete diese Materialien und brachte sie in eine monologisch-literarische Form. Es entstanden Lebensporträts von Frauen im Alter von 16 bis 92 Jahren, die von den Sehnsüchten derjenigen zeugten, aber auch von ihrem Reifeprozess auf Basis ihrer Lebenserfahrungen, und es wurden Möglichkeiten der Selbstverwirklichung aufgezeigt. In dem die Frauen zu Themen wie Familie, Männer, Arbeit, Gefühle und Sexualität sprachen, äußerten sie mehr oder wenige auch ihre Meinung zur Frage, ob ihre Art zu leben die richtige ist. Das Ganze erfolgte in einer für DDR-Maßstäbe ungewohnten kritischen Art und Weise. In die Literaturgeschichte ist Maxi Wander mit diesem Werk als Meisterin der so genannten Protokollliteratur eingegangen. Das Buch wurde zur Zeit seines Erscheinens in der DDR und der BRD gleichermaßen populär.
Im Jahre 1978 hatte eine Bühnenfassung dieses literarischen Werks am Deutschen Theater in Berlin Premiere.
Das DDR-Fernsehen produzierte auf Grundlage von “Guten Morgen, Du Schöne” sieben TV-Produktionen, wobei die Folge 1 1978 erarbeitet wurde, aber Aufführungsverbot erhielt und deshalb erst nach der Wende gezeigt werden konnte. Die Folgen 2-4 liefen im November 1979, die Folgen 5-7 im März/April 1980.
Zur Folge 6: “Guten Morgen, Du Schöne: Ute”
Ute (Ruth Reinecke) ist eine junge Berliner Arbeiterin. Sie ist nicht verheiratet, hat aber ein Kind und absolviert ein Fernstudium. Von ihren Eltern erzählt sie zunächst in liebenswerter Berliner Art; fortschrittliche Leute seien sie gewesen, aber die Erziehung von ihr und ihren Geschwistern - die reinste Katastrophe. Aber letzteres hat dem Umstand keinen Abbruch getan, dass Ute ihr Leben und ihre damit einhergehenden Probleme in die eigenen Hände genommen und in den Griff bekommen hat, mit unbekümmertem Selbstbewusstsein, versteht sich. Dass sie in diesem Prozess auch schmerzliche Erfahrungen hinnehmen musste, gehört für sie dazu; wenn man gestärkt daraus hervorgeht, kann man dem Ganzen sogar Positives abgewinnen.
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