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URSULA (1978)

Ein Fernsehfilm nach der gleichnamigen Novelle von Gottfried Keller in einer Koproduktion des DDR-Fernsehens mit dem Schweizer Fernsehen

Szenarium: Helga Schütz auf Basis der Vorlage von G. Keller
Dramaturgie: Yvonne Sturzenegger/Peter Jakubeit
Szenenbild: Georg Kranz
Kostüme: Christiane Dorst
Kamera: Peter Brand
Musik: Karl-Ernst Sasse
Produktionsleitung: Edi Hubschmid/Erich Kühne/Emanuel Schilling
Aufnahmeleitung: Dieter Anders/Peter Morscheck
Regie-Assistenz: Elke Niebelschütz
Regie: Egon Günther

Personen und ihre Darsteller:

Ursula Schnurrenberger (Suzanne Stoll), Hansli Gyr (Jörg Reichlin), Zwingli (Matthias Habich), Enoch Schnurrenberger (Wolf Kaiser), Schnurrenbergerin (Jutta Hoffmann), Schneck von Agasul (Klaus Piontek), Froschauer (Franz Viehmann), Caspar Grossmann (Wolfgang Schulze), Tischnachbar (Harald Moszdorf), Tod (Lothar Förster), Heiland (Eckhard Bilz), Jäger (Gerd Blahuschek), Erzengel (Horst Kotterba), Katholischer (Gerhard Möbius), Mörderfresse (Peter Heiland), zwei Soldaten (Jürgen Hentsch/Peter Kalisch), zwei Reiter (Wolfgang Franke/Gerd Lukasik), unbekannter Soldat (Ulrich Anschütz), Teufel (Rainer Genss), Grobian (Detlef Bierstedt), zwei kahlköpfige Frauen (Cornelia Schröder/Heidrun Kaltwasser), Zürcher (Jörg Gillner), Hauptmann (Dirk Jungnickel), Musikanten (Andrea Strassenburg/Herbert Dietze/Uwe Schamberger/Jörg Zapfe/Bodo Baumgart), Meldereiter (Egon Günther), drei Bilderstürmer (Roland Kuchenbuch/Jürgen Huth/ Blagoi Itscherenski), Mutter mit Kind (Erdmute Schmid-Christian), zwei Nackte (Sylvia Kühnel/Bettina Kittel), Rosenstil (Herbert Oberleitner), Wirtz von Gossau (Michael Gempart), drei Propheten (Hans-Peter Blumer/Peter Willy Loosli/Kurt Bigger), zwei Geharnischte (Peter Bertschinger/Werner Panzer), alter Söldner (Hans Gaugler), Tänzer (Rainer Busch/Lothar Butszies/Lothar Dittmar/Fritz Lindner/Peter Mischke/Olaf Platz/Wolfgang Seppelt/Winfried Schneider/Knut Warskulat/Bernd Weiße), Tänzerinnen (Renate Eisenschmidt/Astrid Göhle-Zeller/Petra Kühne-Rogge/ Helga Probst/Sonja Schult/Renate Schulz-Wittan/Ingrid Stagen-Reiß/Marion Weber-Guhr/Simone Weißbach/Brigitte Zimmermann).

Weitere Darsteller:

Alex Freihart, Eduardo Gatti, Walter Hess, Oskar Hoby, Georg Holzner, Alessandro Ippolito, Beatrice Kessler, Elmar Schulte, Luciano Simioni, Pienagelo Tomassetti.

Sendedaten:

Erstausstrahlungen:
05.11.1978 im Schweizer Fernsehen DRS; 19.11.1978 I. PR. im DDR-Fernsehen.
Wiederholungen:
DDR-TV I. PR. am 20.11.1978 (Frühprogramm), S3 am 10.06.1982; WDR3 am 06.02.1984; 1Plus am 24.08.1986; 11.04.1990 I. PR. im DDR-Fernsehen

Inhalt:

Die Handlung des Films führte in die erste Reformationszeit zurück und war in nordöstlichen Teilen der Schweiz und im Zürcher Oberland angesiedelt. Große historische Veränderungen gehen mit dieser Zeit einher, es sind die brutal geknechteten und geschundenen menschlichen Kreaturen, die nicht mehr wie bisher weiterleben können und wollen, die nun mit Aktionen für ihre Rechte aktiv werden, begleitet auch vom Wandel in den Religionen. Doch die Prozesse der Wandlungen sind kompliziert und oftmals mit verwirrenden Ereignissen verbunden. Vor dem Hintergrund von Krieg und Tod, von religiösem Wahn und sexuellen Entgleisungen wird nun die Liebesgeschichte zwischen dem Bauernmädchen Ursula (Suzanne Stoll) und dem Soldaten Hansli Gyr (Jörg Reichlin) mit poetischer Kraft und Schönheit präsentiert.
Der Söldner Hansli Gyr kehrt im Jahre 1523 mit einigen seiner Kameraden aus Italien in das Schweizer Oberland zurück. Er war für die Interessen des Papstes in den Krieg gezogen, aber bei seiner Rückkehr in die Heimat muss er konstatieren, dass sich ein religiöser Umbruch vollzogen hat. Die Lehre des Huldrych Zwingli (Matthias Habich) ist jetzt das Entscheidende, und das Oberland ist im Griff des Wiedertäufertums. Auf seinem Bauernhof sieht Hansli endlich seine Verlobte Ursula wieder, der er aus Italien einen Ring mitbrachte und nun ansteckt. Ursula will sich ihm hingeben, aber er verweigert sich ihr: zuerst will er sie heiraten, nachdem er auch den Segen von Ursulas Eltern empfangen hat.
Hansli ist nahezu verwirrt ob der neuen Entwicklungen unter den Menschen, weshalb er sich nach Zürich begeben will, um Näheres über die neuen Verhältnisse zu erfahren und sie zu verstehen. In einem Wirtshaus der großen Stadt begegnet Hansli dem Zwingli, der sich kurze Zeit später von der Kanzel des Großmünsters in einer Predigt gegen die Papisten wendet. Und der Mob eilt zerstörerisch herbei, plündert das Gotteshaus und zertrümmert die Kanzel. Hansli beschließt darauf hin, sich Zwinglis Männern anzuschließen.
Enoch Schnurrenberger (Wolf Kaiser), der Vater von Ursula, äußert im Oberland gegenüber den einfachen Leuten seine Meinung: allen soll alles gehören. Im Überschwang des sich daraus ergebenden Freiheitsgefühls sind Orgien an der Tagesordnung, bis Soldaten in diesen Landstrich vorrücken und die Wiedertäufer verjagen. Ursula hat das Treiben verfolgt, es fand auf Hanslis Grundstück statt. Eine kurze Zeit später kehrt Hansli zurück, und Ursula nennt ihn jetzt “Engel Gabriel”. Er ist davon maßlos entsetzt und fragt sich, was die Eltern des Mädchens aus ihr gemacht haben. So verlässt er seine Verlobte, und die Familie selbst wird mit anderen Wiedertäufern gefangen genommen.
Weitere Auseinandersetzungen zwischen den gegnerischen Seiten folgen in den darauf folgenden Tagen und Monaten, mit furchtbaren Auswirkungen des Kriegs sehen sich die Menschen konfrontiert. Zwingli fällt und wird von seinen Widersachern zerstückelt und schließlich verbrannt. Ursula sucht unter den Toten nach Hansli, doch er ist “nur” verwundet, und nach Ursulas derber Beschimpfung, die sie an eine Gruppe von Soldaten richtet, lässt man das Paar allein.
Die Aufführung des Films wurde von der offiziellen Kritik als Skandal gewertet, vorrangig wohl wegen vieler freizügiger Szenen. Unmittelbar nach seiner Erstaufführung im DDR-Fernsehen verschwand der Film im “Giftschrank” und wurde erst nach der Wende, im April 1990, wieder im DFF den Zuschauern offeriert. Für Egon Günther war es die letzte Regiearbeit in der DDR.

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