Autor: Fred Rainer
Dramaturgie: Gottfried Grohmann
Szenenbild: Helmut Bruder
Aufnahmeleitung: Karl Fuhrmeister
Regie: Peter Hagen
Sprecher (Georg Leopold), Allen Dulles, Chef des CIA (Harry Studt), General Sheffield, Operationschef der NASA (Kurt Wenkhaus), Colonel Armstrong, Einsatzleiter (Hans Steinberg), Mabel Hayworth, Leutnant der NASA (Sylva Schüler), Francois G. Powers (Lothar Schellhorn), Oberleutnant der Bundeswehr Ziegler (Dom de Beern), Leutnant Brown (Fritz Decho), Wolfgang Schröder, Monteur von U 2 (Wolfgang Thal), Funker (Klaus-Jürgen Dobschinsky).
20.07.1960 Erstausstrahlung
Die fünfte Folge der Sendereihe “Das aktuelle Kurzspiel” widmete sich einem Friedens bedrohenden Ereignis, das sich am 1. Mai des Jahres 1960 zutrug. An diesem Tag wurde ein amerikanisches Spionageflugzeug von der sowjetischen Luftverteidigung mittels einer damals neuartigen Flugabwehrrakete über dem Ural abgeschossen.
An Bord des US-amerikanischen Flugzeugs befand sich ein gewisser Francis Gary Powers (1929-1977), der in dem genannten Jahr auf einem Luftwaffenstützpunkt in der Türkei stationiert war. Am 1. Mai erhielt er den Befehl, einen Spionageflug von Peshawar (Pakistan) über das Gebiet der Sowjetunion bis ins norwegische Bodo durchzuführen. Der Flug nahm ein jähes Ende, als er südlich von Swerdlowsk in einer Höhe von 20.000 Metern durch eine russische S 75 Boden-Luft-Rakete getroffen wurde und darauf hin abstürzte. Noch kurz vorher hatte er das Gebiet um die kerntechnische Anlage Majak unerlaubt überflogen.
Powers überlebte den Absturz, wurde in Gefangenschaft genommen und zu zehn Jahren Haft verurteilt. Von amerikanischer Seite wurde zu diesem Vorfall in der Weise Stellung genommen, dass es sich hier um einen NASA-Flug zur Wetterbeobachtung gehandelt hätte - der Spionageauftrag sollte auf diese Weise verschleiert werden.
Nikita Chruschtschow, der damalige sowjetische Partei- und Regierungschef, bezeichnete diesen Zwischenfall im Luftraum der UdSSR als aggressiven Akt der US-Administration. US-Präsident Eisenhower übernahm zwar die volle Verantwortung für den Flug, lehnte aber dessen Wertung als “aggressiv” ab. Darauf hin versagte Chruschtschow seine Teilnahme an der für den 16. Mai 1960 geplanten Gipfelkonferenz der alliierten Siegermächte, die in Paris stattfinden sollte.
In der Zeitschrift “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 30/1960, Seite 17, wurde kein Autor zu diesem Fernsehspiel genannt, sondern angegeben: “Fernseh-Kurzspiel von ***”, was auf einen westdeutschen oder amerikanischen Verfasser schließen lässt. Die Sendezeit selbst betrug 30 Minuten.
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