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DAME UND DER BLINDE, DIE (1959)

Ein Film des Deutschen Fernsehfunks nach dem gleichnamigen Hörspiel von Joachim Witte

Drehbuch: Hans-Erich Korbschmitt (Mitwirkung: Joachim Witte/Johanna Voigt)
Dramaturgie: Walter Schmitt
Szenenbild: Ernst-Rudolf Pech
Kamera: Erwin Anders
Musik: Reiner Bredemeyer
Regie: Hans-Erich Korbschmitt

Personen und ihre Darsteller:

Die Dame (Inge Keller), der Dicke (Gerd Ehlers), der Blinde (Albert Hetterle), der Kellner (Harry Riebauer), Dielung (Werner Pledath), Oberst Stammer (Karl-Helge Hofstadt), Mädchen (Daniela Gerstner), Knollenpilz (Günter Arndt) und andere.

Sendedaten:

22.12.1959 Erstausstrahlung; 12.01.1960 WDHL; 25.02.1960 WDHL; 27.04.1965 WDHL.

Inhalt:

Der Herbst ist ins Land gezogen, trübe Wolken treiben am Himmel, und eine feuchte Kälte trübt die Stimmung der Menschen in einer kleinen westdeutsche Stadt. An einer Bushaltestelle sitzt ein blinder Mann (Albert Hetterle) mit seinem Harmonium, um mit seiner Musik ein paar Groschen zu erbetteln. Doch die Kälte macht die Finger steif, die Melodie, die er gerade spielen will, holpert und kling irgendwie falsch - aber er muss spielen, um die nächsten Tage überleben zu können. Doch es ist nicht nur die Kälte, die ihn zu Misstönen führt, es ist auch die Stimme einer Frau (Inge Keller), die ihm kurz vorher sogar eine Mark auf den Teller gelegt hatte und ihm nun nicht aus dem Kopf geht; diese Stimme - woran erinnerte sie ihn? Kannte er die Frau nicht von damals, März 1945, Berlin?
Zu dieser Zeit war ein Bombenhagel nach dem anderen auf die “Reichshauptstadt” hernieder gegangen. Der Mann war aus der sicheren Deckung auf die Straße gelaufen, um einer fremden Frau das Kind zu retten; dabei war er wohl von den Splittern einer Bombe getroffen worden und erblindet. In Folge dessen hatten ihn die Nazis noch zum Deserteur abgestempelt, weil die Person, die den Vorfall bezeugen sollte, nicht auffindbar war.
Nun kamen alle Erinnerungen an diese schlimme Zeit wieder hoch, weil die Stimme der Dame von vorhin so klang wie die der Frau von damals. Würde sie jetzt für ihn aussagen, dann müsste seine Verurteilung als Deserteur annulliert werden, und er würde eine höhere Kriegsinvalidenrente bekommen. Dadurch würde er nicht reich werden, aber fortan nicht mehr betteln zu müssen und wieder etwas Freude am Leben zu haben, das wäre schön. So überlegte der Blinde, ob er nicht die Dame ansprechen sollte, die offensichtlich im Café gegenüber eingekehrt war. Doch wenn er sich irrte?
Der Blinde aber hatte sich nicht getäuscht; die Dame hatte ihn sehr wohl erkannt und trank nun, von Nervosität geplagt, einen Kaffee nach dem anderen, blätterte unkonzentriert in einer Illustrierten und hatte doch immer das Gesicht des Blinden vor sich. Ja, sie fühlte sich schuldig ob seines Schicksals, und sie hatte ihn auch eine bestimmte Zeit gesucht, um ihre Schuld so gut wie möglich zu tilgen. Doch sie war ja auch älter geworden, musste an die Zukunft denken, und hatte nun eine Verbindung mit dem Dicken (Gerd Ehlers), der ein reicher Mann war. Sollte sie ihm die Sache anvertrauen?
Das Gewissen der Frau führt zu dem Entschluss, den Dicken zu überzeugen, dass er als Justizbeamter hier helfen muss - der Blinde sollte nicht durch Betteln seinen Lebensunterhalt sichern müssen. Wenn der Dicke doch endlich kommen würde!
Dann bremst ein “Mercedes” vor dem Café scharf ab, wobei dem Blinden Dreck ins Gesicht geschleudert wird. Der Dicke betritt nun die Lokalität und hört sich die Geschichte der Dame an. Natürlich, eigentlich müsste man helfen, es kostet ja auch nur das Geld des Staates, nicht das eigene. Doch der Dicke kennt die Akten zum Fall des Blinden; diese Akten müssen ruhen - er kann nicht helfen! Denn an dem Urteil des Krieggerichts waren einflussreiche Leute beteiligt gewesen. Und heut zu Tage ist es nicht gut, diese Leute, die immer noch oder schon wieder maßgeblichen Einfluss in der westdeutschen Gesellschaft haben, mit ihrer Vergangenheit zu konfrontieren. Man will ja selbst auch keine Nachteile haben, und so muss der Dicke vordergründig an sich selbst denken.
Die Dame nimmt es zur Kenntnis, für sie bleibt eine Schuld an Menschlichkeit. Nur ist die Menschlichkeit in dieser Gesellschaft nur ein minderwertiges Gut - ganz im Gegensatz zu Geld, Reichtum und einem der Gesellschaft entsprechendem Ansehen.

Der von der DEFA produzierte Fernsehfilm wurde ab 1962 auch in den Kinos der DDR gezeigt.

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