Foto: Waltraut Denger; “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 28/1961, Seite 14; im Bild: Lothar Krompholz
Deutsch Bearbeitung: Beate Hanspach (unter Verwendung einer Dramatisierung von Roman Halvác)
Szenenbild: Willi Schröder
Regie: Helmut Krätzig
McPeak (Kurt Wetzel), Huey Wilson (Lothar Krompholz), Art Ballou (Georg Lichtenstein), Stoner (Ralph Borgwardt), Lauter (Louis Zügner), Varney (Erhard Marggraf), Finnerty (Hermann Wagemann), Weillmann (Alfred Lux), Jeff Wilson (Dieter Unruh), Prof. Herrin (Fritz Süßenbach).
Helmut Grell, Wolfgang Greese, Ernst Steiner, Karl-Kristian Kesting, Jac Diehl, Gerd Micheel und andere.
09.07.1961 Erstausstrahlung
Albert Maltz (1908-1985), US-amerikanischer Romancier und Drehbuchautor, schilderte in seinem 1956 geschriebenen Roman “Ein langer Tag in einem kurzen Leben” die Ereignisse eines Tages, die für das kurze Leben einiger Insassen des Bundesdistriktgefängnisses in Washington eine Wende bringen sollte.
Albert Maltz war einer der so genannten “Zehn von Hollywood”, einer Gruppe von Schriftstellern und Regisseuren, die im Jahre 1950 wegen unamerikanischen Verhaltens zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden; maßgeblich veranlasst wurde dies durch den berüchtigten Mister McCarthy. So konnte Maltz aus eigenem Erleben heraus interessante Gerichts- oder Kriminalfälle dramatisieren, die ökonomischen und politischen Hintergründe derer aufdecken und damit auch ein bezeichnenden Licht auf die amerikanische Justiz werfen.
Im Mittelpunkt dieses Stücks stand unter anderem der Arbeiter Thomas McPeak (Kurt Wetzel). Er war Zeuge eines Überfalls von vier weißen Bürgern auf einen jungen Neger namens Huey Wilson (Lothar Krompholz). Letzterer war Teilnehmer einer Demonstration für die Aufnahme von Farbigen in eine bislang “weiße” Oberschule in seinem Distrikt. Wegen dieses Eintretens für die diskriminierte farbige Bevölkerung also wurde er von den vier weißen Männern zur “Abschreckung” hinterrücks niedergeschlagen. Nur durch einen Zufall konnte er von McPeak gerettet werden. Der Anführer der vier Weißen, Ballou (Georg Lichtenstein), wird darauf hin ins Untersuchungsgefängnis verbracht - ebenso aber auch der überfallene Wilson und sein Retter McPeak. Nun ist die Frage, ob McPeak im Angesicht der real existierenden Rassendiskriminierung, die Tag für Tag zu unmenschlichen und lebensbedrohlichen Geschehnissen führt, die Kraft besitzt und für den jungen Neger aussagt; wenn er es tut, muss sich McPeak darüber im Klaren sein, dass er seine eigene Existenz damit aufs Spiel setzt.
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