Foto: Waltraut Denger; “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 44/1962, Seite 18; im Bild: Manfred Borges und Fritz Links (v. li.)
Autor: Gerhart Hauptmann
Szenenbild: Manfred Glöckner
Kostüme: Erika Fechner
Musik: Jean Kurt Forest
Inszenierung: Hubert Hoelzke
Dreißiger (Wolfgang Sasse), Pfeiffer (Ralph J. Boettner), Pastor Kittelhaus (Hans Pitra), Hornig (Rudolf Horn), Wittig (Walter Richter-Reinick), Bäcker (Günter Naumann), Moritz Jäger (Manfred Borges), Baumert (Fritz Links), Ansorge (Fritz Hofbauer), Hilse (Otto Dierichs), Emma Baumert (Irene Schlegel), Frau Dreißiger (Liska Merbach), Frau Kittelhaus (Sabine Thalbach), Weinhold (Roman Silberstein), Neumann (Christoph Beyertt).
Charlotte Freygang, Ursula Genhorn, Ruth Kommerell, Renate Luderer, Aggie Riess, Felicitas Ritsch, Gisela Rothe, Bella Waldritter, Else Wolz, Erich Altrock, Karl-Heinz Bentzin, Hans-Joachim Blochwitz, Erich Brauer, Johannes Elchlep, Siegfried Fomm, Herbert Kirsten, Peter Kiwitt, Joachim Konrad, Frank Michelis, Karl-Heinz Weiss, Paul Zeidler und das Kind Katharina Thalbach.
01.11.1962 Erstausstrahlung
Die Uraufführung des Stücks “Die Weber” von Gerhart Hauptmann (1862-1946) erfolgte am 25. September 1894 am Deutschen Theater in Berlin. Hauptmann selbst war ein herausragender Dramatiker und Schriftsteller, er galt und gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus. “Die Weber” ist ein soziales Drama über die spontanen Weberaufstände von 1844 in den schlesischen Provinzen. Zu dieser Zeit hatte die Ausbeutung der Weber ein nicht mehr zu überbietendes Maß erreicht, weshalb es zu diesen Erhebungen kam. Doch die preußische Justiz verfolgte die Aufständischen in grausamer Weise, wobei sie keinen Anführer bzw. Kopf dieser Bewegung benennen konnte.
Im Schauspiel nun erscheinen zahlreiche Weber beim Fabrikanten Dreißiger (Wolfgang Sasse), um ihre Heimarbeiten abzuliefern und ihre Hungerlöhne dafür entgegen zu nehmen. Die Weber sind arm, sie sind vom Hunger gezeichnet, leiden große Not. Aus diesem Grund beklagen sie sich bei Dreißiger wegen des zu niedrigen Entgelts und bitten um eine Erhöhung der Bezüge. Dabei ist die Stimmung der Leute angespannt, aber Dreißiger gelingt es zunächst, sie zu beschwichtigen. Doch dann kehrt Moritz Jäger (Manfred Borges) vom Militärdienst zurück; zusammen mit dem “roten” Bäcker (Günter Naumann) schürt er die Unzufriedenheit unter den Webern wieder an. Besonders das von Jäger vorgetragene “Dreißiger-Lied”, das das ausbeuterische Wesen des Fabrikanten beschreibt, kommt bei den armen Menschen an und führt zur Stärkung der Unruhe unter ihnen. Darauf hin verbieten die Behörden dieses Weberlied, was aber unter den Geknechteten zu einer erbitterten Reaktion führt: Die nunmehr Aufständischen stürmen das feine Haus des Fabrikanten Dreißiger und zerstören es, wodurch dieser in die Flucht getrieben wird. Doch damit nicht genug, die Revolte geht weiter, die Weber ziehen durch die umliegenden Dörfer, in denen sich weitere Menschen den Webern anschließen. Der fromme alte Webermeister Hilse (Otto Dierichs) aber ist entsetzt ob des Tuns der Revoltierenden und verweigert sich der Teilnahme am Aufstand. Dann rückt das Militär heran, um gegen die aufgebrachte Menge einzuschreiten und die alte Ordnung wieder herzustellen. Doch im Kampf mit dem Militär erweisen sich die Weber (noch) als die Stärkeren. Hilse, der in seiner Stube weiter seinem Tagewerk nachgeht, wird durch eine verirrte Kugel getötet.
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